Die Huforthopädin

Beim Menschen beschäftigt sich die Orthopädie mit Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Beim Pferd geht es um die Bearbeitung des unbeschlagenen Hufes, also des Barhufes. Das gibt dem Huf die Möglichkeit, sich in eine den eigenen Vorbelastungen entsprechende physiologische Form zu laufen. Hierbei berücksichtige ich die Huf-Fessel-Achse und die Symmetrie der beiden Hufhälften, die mediolaterale Balance.

Der huf sollte stets in Balance sein

Hufbearbeitung

Stellt euch ein Reetdach von unten vor

So geht's

Der Huf verändert sich, je nachdem wie die Druckverhältnisse (Knochen, Körper o.ä.) auf ihn wirken. Dabei ist es schwer zu sagen: War erst der Huf Auslöser für eine eventuelle Schonhaltung und hat sich dadurch verändert – oder hatte das Pferd körperliche Probleme und konnte aufgrund dessen seinen Huf nicht mehr so benutzen, wie es wollte? Ich will das an einem persönlichen Beispiel verdeutlichen: Ich wurde am Fuß operiert. Lange Zeit danach dachte ich, dass ich wieder normal laufe. Aber ich hatte inzwischen eine Schonhaltung eingenommen, ich belastete meine äußere Fußhälfte deutlich mehr. Das hätte langfristig zu einem Problem im gesamten Körper (Hüfte/Becken) führen können. Was ich damit sagen möchte: Das eine kann das andere bedingen. Der Körper hat Einfluss auf den Huf – aber eben auch andersherum.

Die Hufbearbeitung geschieht fast ausschließlich durch Beeinflussung des Abriebs mit unterschiedlich dicker oder dünner Tragrandgestaltung und Bearbeitung verschiedener Druck- und Hebelkräfte, indem ich spezielle Raspeltechniken anwende. Diese wird Rietdach genannt.

Die Hornkapsel besteht aus vielen kleinen Hornröhrchen, das kann man sich ähnlich wie Strohhalme vorstellen. Durch Raspeln dieser Röhrchen wird eine gleichmäßige Druckverteilung bis in den Kronenrand (dort, wo das Horn der Hornkapsel produziert wird) gewährleistet. Stellt euch ein Reetdach an der Küste von unten vor: So ungefähr wird die Hornkapsel bearbeitet, dass alle Hornröhrchen schön übereinander liegen.

Die Bearbeitungsintervalle betragen durchschnittlich vier Wochen. Dieser Abstand ist nötig, um den Abrieb und die damit wieder veränderte Wandstärke/-höhe zu überprüfen und die huforthopädische Arbeit zu erneuern. Denn wenn die Wände erst wegbrechen oder ausbrechen, ist der Huf nicht mehr in Balance. Und dem wollen wir ja entgegen wirken, d.h. präventiv arbeiten, so dass es eben nicht passiert.

Die Huforthopädie ist eine schonende Bearbeitungsmethode, denn so können Sehnen und Bänder sich auch langsam wieder umstellen. Kritisch betrachtet, hat diese Bearbeitung auch einen Nachteil (wenn man es so nennen will): Der Huf braucht Abrieb! Ist dieser nicht ausreichend vorhanden, müssen die Huforthopädin ihn alle vier Wochen simulieren.

Ihr ahnt, wie viele Faktoren den Huf beeinflussen, und ich hoffe, dass diese kurzen Zeilen eine Idee davon vermittelt, wie ich arbeite. Ich greife auf viele Handwerkszeuge zurück und wende unterschiedliche Bearbeitungsmethoden an – Huforthopädie ist viel mehr als nur „Schönraspeln“.

Preise

Beratungsgespräch: EUR 35,00

Bearbeitung: EUR 58,00 pro Pferd oder Pony

Anfahrt: EUR 0,40 / km

Rahmenbedingungen

Sowohl mein Zeitmanagement als auch die nachfolgenden Kunden freuen sich, wenn das Pferd zum vereinbarten Termin mit trockenen Hufen bereitsteht und nicht erst von der Weide geholt wird.

Ich versuche, pünktlich zu sein, und kommuniziere meine Ankunftszeit und eventuelle Verzögerungen an dem Tag unseres Termins. Das klappt problemlos, wenn du das Handy im Blick hast und ich nicht vor verschlossenen Türen stehe.

Ich glaube, es versteht sich von selbst, dass das Pferd artig stehen, mich nicht schlagen, beißen oder treten sollte. Natürlich berücksichtige ich das Alter und mögliche Erkrankungen des Tieres und gehe darauf ein (zum Beispiel durch häufigeres Ablassen der Beine).

Nehmt einfach Kontakt zu mir auf. Ich komme gerne zu euch und eurem Pferd: Wir besprechen dann, was ich bei eurem Pferd sehe, wie ich arbeiten würde und was das langfristige Ziel meiner Hufbearbeitung an dem Pferd wäre.

Häufige Fragen

In welchen Abständen soll eine Hufbearbeitung stattfinden?

Das kommt auf die Situation an. Normalerweise reicht zur Prävention die Bearbeitung maximal alle vier Wochen aus. Es kann aber auch Ausnahmesituationen geben, etwa Krankheit, in denen der Huf alle zwei Wochen eng begleitet werden muss.

Gibt es Rabatte für mehre Pferde?

Nein. Ich stelle mein Wissen zur Verfügung, und der Zeitaufwand ist pro Huf immer gleich, ebenso die körperliche Belastung für mich.

Wieviel Zeit sollte ich für eine Hufbearbeitung einplanen?

Für ein Beratungsgespräch oder eine erste Bearbeitung plane gerne eine Stunde ein. Die weiteren Bearbeitungen dauern dann ca. 45 Minuten.

Hufkurse

Gerne gebe ich Kurse bei euch am Stall rund um Pferdehufe. Die Inhalte können wir individuell abstimmen. Ein Thema könnte beispielsweise sein: "Hufaufbau und Funktion" mit Fallbeispielen bei euch am Pferd oder anhand von euch mitgebrachter Fotos.